Kunstzentrum Aktuell

 Heimat Titel Roetel

 

Projekt
Heimat – Mythen & Sagen

 

 

Der Verein des Kunstzentrum Bosener Mühle ist in der Sparte Kultur mit unterschiedlichen Partnern in der Region des St. Wendeler Landes verbunden. Im Rahmen der regionalen Förderung entwickeln wir mit diesen Projekte, die mit regionalen Bezügen arbeiten.

 

Als Überschrift für die nächsten Jahre haben wir uns mit „Heimat“ eine Ausgangslage geschaffen, die variantenreich mit vielen Akteuren bespielt werden kann.

 

Der erste Teil „Heimat Mythen & Sagen“wird literarische Bezüge in sein Zentrum setzen. Um jedoch auch die bildenden Künste mit an Bord zu nehmen, die Akteure aber nicht allein aus der illustrierenden Sparte zu rekrutieren, haben wir uns einen weiteren Andockpunkt aufgemacht.

 

Im St. Wendeler Land wurde seit römischen Zeiten das Pigment Rötel abgebaut. Unsere Idee ist es, über den Materialieneinsatz den Bezug zur Region herzustellen. Dies hat den Vorteil, dass Künstlerinnen und Künstler nicht zwangsläufig mit den literarischen Vorlagen arbeiten müssen, sondern auch ihren eigenen Ansatz allein über das verwendete Material einbringen können.

 

Um einen Start zu ermöglichen erbitten wir von euch eine Interessensbekundung. In Folge werden wir im Juli ein Treffen (Informeller Austausch und/oder Workshop) in den Ateliers vor Ort organisieren.

 

Wir verfügen aus einem früheren Projekt auch noch über original Rötel aus der Region, auf den ihr bei Bedarf gerne zugreifen könnt.

 

 

Ablaufplan (vorläufig)

 

  • Rückmeldung/Interessensbekundung per Email von Teilnehmer*Innen an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

  • Informelles Treffen / Workshop in den Ateliers des Kunstzentrums Bosener Mühle (Termin wird zeitnah bekannt gegeben.)

  • Ausstellungs-/Projektbeginn 7./8. Oktober 2022 Ende 6. November 2022

 

Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit. Ideen und Vorschläge sind willkommen. In der Hoffnung ein interessantes Projekt mit euch gestalten zu können,

 

verbleibe ich mit besten Grüßen

Christoph M Frisch

 





 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Tags:

Die Bosener Mühle

 

Muehle Zeich

1689
Ein erster Eintrag mit Erwähnung der Mühle findet sich in einem ev. Kirchenbuch.
Der Standort lag an der Verbindungsstraße von Bosen nach Eckelhausen. Sie wurde
im dreißigjährigen Krieg zerstört.

1744
Das damals „Eckelhauser Mühl“ genannte Anwesen wird wieder aufgebaut

1792
Aufgabe des Standortes während der Besetzung durch französische Truppen im
linksrheinischen Teil Deutschland

1840
Errichtung des Ökonomiegebäudes an der heutigen Stätte

 

087 heiligenhaeuschen

1871
Jakob Veith baut nach seiner Rückkehr aus dem deutsch-französischen Krieg
das „Heiligenhäuschen“

1925
Erweiterung und Aufstockung des Mühlengebäudes

 

004 Muehle

1931
Einstellung des Mühlenbetriebes und Fortführung als landwirtschaftlicher Hof

1972
Erwerb durch den Landkreis St. Wendel im Vorfeld der Anstauung des Bostalsees

1977
Gründung des „Kunstzentrum Bosener Mühle e. V.“

1980
Einweihung

 

008 KBM alt 2

1988
Errichtung des Ateliergebäudes

2006
Schließung der Lücke zwischen Ausstellungs- und Hauptgebäude.

2007
Einrichtung der ersten Dauerausstellung Sankt Wendeler Land „steinreich“

2012
Christoph M Frisch übernimmt den Vorsitz und entwickelt
für den Standort eine Neupositionierung als Kulturort

 

012 KBM huette

2014
Errichtung der neuen Bildhauerhütte

2014
Einweihung des neugestalteten Kulturfensters Sankt Wendeler Land „steinreich“
mit der „Erzählung Europa 5 x 500“ sowie die Präsentation neun kulturrelevanter
Orte und Institutionen des Kreises

 

011 Cafe Ausenansicht

2015
Eröffnung des Kunst + Kultur Cafés

2016
Mit dem Projekt RötelЯeich positioniert sich der Verein
als Netzwerkorganisator auf regionaler Ebene.

2017
Keramiksymposium "Feuer + Erde"

 

008 3 SDS Boot Transport 02 18

2018
Projekt "Die Straße der Skulpturen - Reloaded"

2019
Entwicklung des Projekts "Kulturgarten Bostalsee"

 

 


Der Verein


Am 21. Juni 1977 wurde der Verein Kunstzentrum Bosener Mühle e. V. gegründet. Zu Beginn standen die vier Sparten, Bildhauerei, Malerei, Literatur und Musik im Zentrum der Aktivitäten.

Diese wurden durch namhafte Künstlerpersönlichkeíten betreut. Leo Kornbrust, Initiator des „Internationale Steinbildhauersymposion St. Wendel“ stand Pate für die Bildhauerei. Axel C. Gross unterstützte die Sparte Malerei. Felicitas Frischmuth und Klaus Bernarding standen für die Literatur und Robert Leonardy sowie Wendelin Müller-Blattau waren für die Musik im Kunstzentrum am Bostalsee zuständig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausstellungen

Bewerbungen für eine Ausstellung im KBM müssen schriftlich eingereicht werden.

Benötigt wird:

1. Vita
2. Dokumentation eigener Arbeiten in Form von aussagefähiger Fotografien auf Papier
    und/oder als Datei (JEPEG, TIFF, PDF) auf CD, DVD, USB-Stick*; Fotobuch, Katalog.
3. Konzeptbeschreibung der geplanten Ausstellung oder des vorzustellenden Projekts.

 

Auswahl unter den Bewerbungen

Wir sammeln alle Bewerbungen die über das Jahr bei uns eingegangen sind. Eine vierköpfige
Jury wählt einmal im Jahr, unter allen eingegangenen Bewerbungen, die im Folgejahr
Ausstellenden aus.


Bei einer Zusage werden zwingend folgende Informationen und Materialien benötigt:

Portraitfoto
Biografie
Kurzbeschreibung der Ausstellung, des Projekts
Bildmaterial für WEB (72 ppi) und Print (300 ppi)**


Anlieferung und Abtransport der Exponate sind von den Ausstellenden zu leisten.
Rahmen und Hängung sind von den Ausstellenden zu leisten.
Nach der Ausstellung sind von den Ausstellenden durch eine Nagelung entstandene
Löcher abzuspachteln und mit Farbe zu überstreichen. Etiketten mit Nummern und
Beschreibungen zu entfernen.

* Für unaufgefordert eingesandte Materialien wird keine Haftung übernommen.
** Bei der Konvertierung der Daten in das benötige Format sind wir gerne behilflich. Es
    genügt in aller Regel, uns Originaldateien der Fotos als RAW, JEPEG oder TIFF-Datei
    unbearbeitet zukommen zu lassen.

 

Leistungen des KBM an die Ausstellenden

Wir stellen
Räumlichkeiten, Aufsicht für den Ausstellungszeitraum, Versicherung der Exponate, Design,
Layout und Druck für Einladungskarte, Plakat, WEB-Präsentation. Kosten der Vernissage
(Catering, musikalische Umrahmung)

Ein Moderator führt mit den Ausstellenden während der Vernissage ein Künstlergespräch
vor dem Publikum. Laudatoren sind die Ausnahme und müssen u. U. vom Ausstellenden
honoriert werden.

Bei Bedarf sind für die Ausstellenden Wechselrahmen Holz, weiß lasiert und deckend,
Glas (nicht entspiegelt) und Rückwand, vorhanden.

40 x 50 cm | 13 Stck.

50 x 60 cm | 44 Stck.

60 x 80 cm | 17 Stck.

70 x 100 cm |  5 Stck.

70 x 70 cm | 12 Stck


Es stehen folgernde Podeste zur Verfügung

Höhe

Breite

Tiefe

Anzahl

100

30

30

4

120

25

25

2

42

47

94

1

23

47

94

1

33

47

94

1

30

80

30

1

120

25

25

1

50

50

50

1

   

gesamt:

12

 

Glasvitrinen

Höhe Breite Tiefe Stückzahl
180 cm Ø 54,5 cm 2
180 cm 85 cm 42,5 cm 4
180 cm 42,5 cm 42,5 cm 4
Gesamt 10

 

Alle Wände, bis auf zwei, sind mit Hängeschienen ausgestattet.

 

Stanislaw Chomicki
01. April - 01. Mai 2017

 

015

Text von Prof. Gregor Krisztian
Stanislaw Chomicki
Panta rhei. Doch im Strom der Zeit gibt es Punkte an denen alle Bewegung irgendwann zum Stillstand kommt. Dinge entstehen, haben ihre Lebenszeit und kommen auch wieder zum Ende, um dem Danach Platz zu machen, neue Bewegung auszulösen. Der Kreislauf schließt sich. „Jedem Ende wohnt ein Anfang inne“ erkannte schon Hermann Hesse. Dieser Gedanke legt sich auch über die leisen Bildmotive von Stanislaw Chomicki. Umso mehr, als es zur Aufnahmeseiner stillen Protagonisten eine Technik verwendet, die wir längst vergessen haben – und gerade deshalb heute ihren eigenen Reiz entwickelt: Pinhole oder das fotografieren mit einer Lochkamera.

Die Vorliegenden Seiten richten zum einen den Blick nach hinten – verklärt, melancholisch, bedauernd, kritisierend oder auch konstatierend – und bannen mittels überholter Aufnahmetechnik Objekte auf Film, die ihre Zeit hatten und die nur Relikte einer vergangenen Perspektive sind. Die Ästhetik der Aufnahmen lenkt scheinbar vom Inhalt des sichtbaren ab, führt dann aber zum Reflektieren über das gezeigte und zwingt zum Überdenken.

Dem vorgreifend treten formulierte Gedanken und Textfragmente in Interaktion mit den Motiven und zielen auf den entgegengesetzten Blick. Die Perspektive kehrt sich um und wird zum Ausgangspunkt des Nachvorne-Blickens. Das Buch spielt mit unterschiedlichen Wertigkeiten und Rollen von Bild und Wort und überlässt dem Betrachter jede weitere, individuell geprägte Entscheidung. Fotografie und Gedankenform zwingen zum Nachdenken, zum Zustimmen wie auch zum Widersprächen. Die Ästhetik der festgehaltenen Momente bleibt davon unberührt...

 

045

Das Prinzip »Langsamkeit«
Die Lochkamera ist ein einfaches fotografisches Gerät und besteht aus einer simplen Box mit einem Loch, durch das das Bildmotiv von außen auf das Filmmaterial innen fällt. Das kopfstehende Bild wird durch eine winzig kleine Öffnung in der Vorderseite des Kameragehäuses erzeugt. Die Kamera muss dabei nicht mehr als ein schwarz gestrichener Kasten sein. Weil das Loch meist mit einer Nähnadel in eine dünne Metallfolie gestochen wurde, wird hierfür auch der englische Terminus »pinhole camera« benutzt.

Im Vergleich zu Aufnahmen mit einer fokussierenden Kamera sind die Bilder, die mit einer Lochkamera aufgenommen werden, unschärfer. Dabei darf das Loch einen bestimmten Durchmesser nicht unterschreiten. Die Tiefenschärfe dagegen erstreckt sich über das gesamte Motiv, unabhängig von der Entfernung zum aufgenommenen Objekt. Dazu kommen leichte Überstrahlungen, die den Lochbild-Aufnahmen ihren etwas geheimnisvollen Charakter verleihen. Da es sich hier um ein Aufnahmegerät ohne Linsen handelt, treten keine optischen Fehler wie Verzeichnung und Chromatische Aberration auf.

Schon Aristoteles erkannte das Prinzip im 4. Jahrhundert vor Christus. Die ersten Versuche mit einer Lochkamera hat der Araber Alhazen bereits um 980 angestellt. Ab Ende des 13. Jahrhunderts hat man die »Camera Obscura« zum Beobachten von Sonnenflecken und Sonnenfinsternissen benutzt. Auch Leonardo da Vinci beschäftige sich mit dem Strahlengang und stellte fest, dass beim Auge das gleiche Prinzip wie in einer Lochkamera gilt.

Im Mittelalter gelang es Linsen aus Glas zu schleifen, die man bei der Camera Obscura einsetzen konnte. Vor der Fotografie wurden diese transportablen Geräte mit einem Umlenkspiegel auch von Malern gerne als Zeichenhilfe genutzt. Beispielhaft ist hier Canaletto mit seinen Gemälden von Dresden und Warschau. Mit der Erfindung lichtempfindlicher Materialien begann man, die erzeugten Bilder festzuhalten. Die Fotografie war geboren; der Augenblick ließ sich festhalten.

Im Laufe der Jahre wurden immer bessere Aufnahmegeräte entwickelt. Die ersten Großformatkameras waren mit hervorragenden Objektiven ausgestattet und lieferten beste Bildqualität. Durch die Erfindung der Kleinbildkamera und die Steigerung der Filmempfindlichkeit veränderte sich die Fotografie maßgeblich: nun galt es, den richtigen Moment zum Gelingen der Aufnahmen zu finden. Die neuesten Kameras erlauben Aufnahmen von mehreren Bildern pro Sekunde mit eine Detailwiedergabe, die auf Filmmaterial in gleichem Aufnahmeformat nie möglich war. Computer und externe Festplatten liefern ausreichend Speicherplatz, um immer mehr Bilder in noch besserer Qualität zu archivieren. Fotos werden heute meist sehr schnell gemacht – entsprechend unseren Lebensgewohnheiten. Die Bilderflut scheint unaufhaltsam, doch der kritische Blick bleibt auf der Strecke. Genau so schnell, wie sie entstehen, lassen sie sich mit einem Knopfdruck wieder entfernen.

Die individuelle Arbeit am Motiv weicht der Suche in der Masse erzeugter Bilder. Das spiegelt sich in unserer Wegwerfgesellschaft, in der nicht mehr Gebrauchtes unbedenklich und schnell entsorgt werden kann. Die Wertschätzung der eigenen Arbeit geht peu à peu verloren.

Die Lochkamera zwingt zum Überdenken unreflektierter Vorgehensweisen und konzentriert sich auf das Wesentliche sich auf das Wesentliche beim Fotografieren. Aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes an jedem Motiv ist Quantität nicht machbar – vielmehr rückt die Qualität der Bilder durch entsprechenden Bildaufbau und Lichtführung in den Mittelpunkt. Über das Bild entscheidet nicht der „richtige Moment“, sondern die Summe von Momenten, was hierbei mehrere Minuten oder sogar geduldigfordende Stunden in Anspruch nehmen kann. Diese beiden Begriffe stehen im Widerspruch zur Schnelllebigkeit des digitalen Zeitalters. Der Modebegriff „Entschleunigung“ ist angebracht und steuert aktiv zur beruflichen wie auch der privaten Verlangsamung unseres Lebens bei. Die Lochbildfotografie wird zum künstlerischtherapeutischen Medium und verdient somit unseren stillen Respekt.
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Copyright der Fotografien by Stanislaw Chomicki © 2016

Stanislaw Chomicki in unserem Archiv

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Niemals vergessen – jüdische Gemeinden im St. Wendeler Land

 stolperstein JE drei

 

Der erste schriftliche Hinweis auf die Existenz von Juden in unserer Region stammt aus dem Jahre 888. In der Kreisstadt St. Wendel waren die ersten von ihnen wahrscheinlich schon in der Mitte des 14. Jahrhunderts ansässig geworden, ihre Spur verliert sich aber Anfang des 15. Jahrhunderts.

Im Gebiet des heutigen Kreises St. Wendel ließen sich wahrscheinlich im 17. Jahrhundert in Sötern erstmals jüdische Menschen nieder, in der Folgezeit in Bosen und Gonnesweiler und auch in Tholey. 1860 siedelte sich die Familie Samuel Daniel als erste wieder in St. Wendel an und gründete ein Warenhaus, das sich zum bedeutendsten im nördlichen Saargebiet entwickelte. Im 1. Weltkrieg gaben zehn jüdische Männer aus dem Kreis für das deutsche Vaterland ihr Leben. 1933 zählte die jüdische Gemeinde in St. Wendel 136 Mitglieder. Die Juden hatten sich assimiliert, fühlten sich als Deutsche und leisteten auf allen Gebieten ihren gesellschaftlichen Beitrag. Dieses blühende jüdische Leben im Kreis wurde durch den verbrecherischen Hitlerstaat ausgelöscht.

Mindestens 137 Juden aus dem heutigen Kreis St. Wendel wurden im Zuge der Shoah von den Nazis ermordet. Stolpersteine in St. Wendel und Nohfelden erinnern an einige von ihnen.

 

 dreier JE
o.ls.: Versteigerung jüdischen Besitzes, Bosen     Erinnerungsstätte, Bostalsee                                                                                              Synagoge St. Wendel
u. ls: Deportierte an der Neubrücker Mühle

 

 Doppel J Stele JE
Das Warenhaus der Familie Daniel in St. Wendel        Jüdischer Friedhof der Gemeinde Tholey

 

Karte-Grau-JE

Informationen:
Adolf-Bender-Zentrum St. Wendel

 

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Fotografie und und Bildbearbeitung dieser Seite: Christoph M Frisch © 2014